Tagesausflug Graubünden

Heute wollte ich, nach meinen nicht ganz geglückten Tagen in München und Frankfurt, nochmals eine Fototour machen. Aufgrund der Wettervorhersage, war es nicht sehr einfach sich ein Ziel herauszusuchen. Es kam eigentlich nur Graubünden in Frage, da es dort nicht regnen sollte. Also hiess es früh morgens aufstehen und ab ins Bündnerland.

 

Um 07.07 fuhr mein Zug in Richtung Chur, welchen ich jedoch in Landquart verliess um auf den Regio Express in Richtung St.Moritz umzusteigen. Je länger ich unterwegs war, desto schöner wurde das Wetter und je weisser die Landschaft. Ich freute mich darüber und genoss die Fahrt. In Samedan musste ich dann nochmals umsteigen auf den Zug in Richtung Chur. Halt mal, war ich nicht eigentlich schon im Zug nach Chur? Doch, aber via Landquart und Samedan spart man ein wenig Zeit. Und bei 4 Stunden Anfahrt für einen Tag, ist mir das nur gerade recht. 

 

Um 11:29 kam ich in Preda an, dem Eingangportal zum Albulatunnel, welches das Herzstück der Albulalinie ist. Warum schreibe ich das nun so explizit? Weil mein Reiseziel heute der Bahnerlebnisweg der Albulalinie ist, welcher von Preda bis nach Filisur führt. Ich nahm mir heute den Teil zwischen Preda und Bergün vor. Dieser ist ca. 7km lang und dauert etwa 2.5 Stunden reine Laufzeit. Laut Auskunft sollte der Weg ganzjährig gemacht und gut begehbar sein. Also machte ich mich auf den Weg. Am Anfang hatte es eine Spur auf welcher man wunderbaren Halt hatte und es war herrlich in dieser schneeweissen Landschaft zu laufen. Doch je länger je mehr fing der Weg an weniger erkennbar zu sein. Bis man dann nur noch anhand von Schuhspuren erkennen konnte, wo es durch geht. Der Weg war also nicht ganzjährig gemacht und begehbar. Nun wollte ich es allerdings durchziehen und stampfte mich durch den ca. 25-30cm hohen Schnee. 

 

Nach gut 15 Minuten laufen durch den Schnee, merkte ich wie mein rechter Fuss nass wurde. Ich hielt an und sah mir meinen Schuh an. Die Sohle hat sich gelöst und so war der Schuh natürlich nicht mehr wirklich dicht. Was mache ich jetzt war meine Frage.. Ich ging weiter, den nun war ich sowieso schon nass und hatte kalt. Dann nach ca. 40 Minuten laufen, kam ich zum ersten Viadukt, bei welchem ich mein Stativ aufstellte und meine Kamera montierte. Es kam gerade ein Zug was natürlich gerade perfekt passte. Es war aber sehr schwierig die richtige Fotoposition zu finden, den man konnte unter dem Schnee nicht sehen wo man hin stand und so war jeder Schritt eine Lotterie:) 

 

Nach diesem kleinen Stopp ging es dann mit kalten Füssen und nassen Hosen weiter in Richtung Bergün. Nun musste ich dieses gerade eben fotografierte Viadukt unterqueren und dafür ging es eine steile Holztreppe herunter, welche natürlich auch mit ca. 15 cm hohem Schnee bedeckt war. Nachdem ich zweimal ausgerutscht und fast gestürzt wäre, kam ich dann doch heil unten an und es bot sich mir ein wunderschöner Anblick. Ich überquerte den Bach „Alvra“ und auf dieser Brücke bot sich mir ein traumhafter Anblick. Der Bach „Alvra“ welcher mit ordentlich Wasser in Richtung Tal brauste, rechts und links Hohe Tannenbäume welche mit Schnee bedeck waren und im Hintergrund dieser Szenerie die weiten Wälder bis hoch hinauf mit zur Nebeldecke. Leider gelang es mir nicht diese Szenerie so auf einem Foto festzuhalten, wie ich sie sah. Nun ging es allerdings weiter in Richtung Bergün, wobei ich wirklich langsam so kalte Füsse hatte das ich mir Gedanken machte das ganze abzubrechen. Doch ich lief noch weiter, bis einem weiteren Viadukt. Ich schaute auf die Uhr und sah das bald ein Zug kommen müsste. Ich stellte meine Kamera auf, machte meine Einstellungen und wartete. Der Zug kam, ich fokussierte doch mein Autofokus wollte irgendwie nicht. Also gab es das Bild halt ohne Zug welcher drüberfährt.

 

Nach diesem Erlebnis, war meine Entscheidung getroffen. Ich spürte meine Füsse fast nicht mehr und entschied mich auf der Strasse weiter zu laufen und hoffte das mich evt. jemand mitnimmt. Erstaunlicherweise hielt das erste Auto welches in Richtung Bergün fuhr auch gleich an und nahm mich mit. Ich war froh darum, nicht das ich nicht mehr die Kraft gehabt hätte, aber mit undichten Sohlen macht es einfach nicht so Spass:)

 

In Bergün angekommen, machte ich noch 1-2 Bilder bevor es dann auf den Zug zurück nach Basel ging. Ein langer, jedoch nicht ganz so geplanter Tag ging zu Ende. Doch ich werde wohl im Frühling/Sommer nochmals dort hingehen und dann mein Glück nochmals versuchen.

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